Lokale Wertschöpfung
Energieeffiziente Lösungen
Die gute Nachricht zuerst: Im Bereich Stromerzeugung liegt der Anteil der regenerativen Energie schon bei etwa 40 %. Bei der Wärme liegen wir aktuell bei knapp 15 % und das ist die schlechte Nachricht. Wir haben unseren Fokus daher auf die Nachhaltigkeit gelegt, wenn wir die Dekarbonisierung des Wärmesektors betrachten. Sie wird eine zentrale Rolle in der Erreichung der Klima- und Energieziele spielen. Die dazugehörige Studie zur Wärmeversorgung in der Lausitz hat auch die Kohle außen vor gelassen. Die Ziele sind klar:
- klimaneutrale Fernwärmeversorgung,
- möglichst keine Energiearmut,
- bezahlbare Wärme.
Dazu leistet jeder der drei Versorger in der Region seinen Beitrag. Es geht um Wertschöpfung und den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region.
Vorreiterrolle der Energieregion Lausitz für klimaneutrale Versorgung
Wir wissen, wie wichtig praktikable und sichere Lösungen für die Menschen in der Lausitz sind, damit sie ihren Beitrag zum Erfolg der Energiewende leisten können. Die drei Versorger haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, energieeffiziente Versorgungssysteme zu erschaffen, die mit dem nationalen Klimaschutzplan harmonieren und eine nachhaltige Versorgungssicherheit in der Region auch nach 2045 garantieren. Der Aspekt der Nachhaltigkeit soll sich aber nicht nur auf den Bereich der Energie- und Wärmequellen beziehen. Es geht dabei durchaus um alle drei Aspekte in der lokalen Wertschöpfung und Nachhaltigkeit: Wirtschaftlichkeit, Soziales und Ökologie. Die Energieregion Lausitz soll und wird eine Vorreiterrolle für die klimaneutrale Energieversorgung einnehmen. Das zeigt allein schon die Tatsache, dass die geplante Umstellung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung eine Absenkung des CO₂-Ausstoßes um über 50.000 Tonnen pro Jahr, verteilt auf die 3 Stadtwerke, mit sich bringt.
Transformationsstudie für nachhaltige Wärmedekarbonisierung
Um wirklich nachhaltig agieren zu können, wird zunächst eine Transformationsstudie für die Städte Hoyerswerda, Spremberg und Weißwasser erstellt. Es geht darum, nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung aufzuzeigen, die gleichzeitig umsetzbar, ökologisch, sozial nachhaltig und wirtschaftlich sind. Die beteiligten Stadtwerke leisten hier echte Pionierarbeit, nicht nur was den länderübergreifenden Zusammenschluss angeht. Sie sind darüber hinaus auch die ersten Fernwärmeversorger, die die komplette Wärmeversorgung in ein neues, regeneratives und dennoch bezahlbares Energiesystem umwandeln. Der gesuchte ganzheitliche länderübergreifende Ansatz hat herausfordernde Prämissen:
Analysen und Zukunftsprognosen für nachhaltige Konzeption
Es geht darum, die verfügbaren Technologien zu nutzen und die Lösung unter den bestehenden politischen, sozialen, ökonomischen und ökologischen Voraussetzungen zu definieren. Dabei soll selbstverständlich auch der Ist-Zustand analysiert und einbezogen werden. Um nicht nur ein ganzheitlich-nachhaltiges Konzept zu erarbeiten, sondern auch zukunftsfähig zu sein, wird der energetische Bedarf für die Jahre 2030, 2040 und 2050 in einem Modell prognostiziert.
Praxisnahe Ausrichtung
Es handelt sich hier um ein Projekt, das sich in äußerstem Maße an den praktischen Gegebenheiten in der Region Lausitz orientiert. Um keine Ad-Hoc-Lösung zu präsentieren, werden selbstverständlich auch die vorhandenen Energieressourcen wie industrielle Abwärme, Wasserstoff, Geothermie und Biomasse mit ihren Potenzialen einbezogen. Die Ziele reichen mit Zwischenstufen 2030 und 2040 bis in das Jahr 2050, wobei nicht nur die technische Machbarkeit im Fokus steht. Auch Ökonomie, Ökologie und ganz wichtig die Sozialverträglichkeit stehen im Zentrum der Überlegungen. Die entwickelten Maßnahmen werden für die Umsetzung in Abstimmung mit den Stakeholdern vorbereitet.
Der Spagat zwischen Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit
Die Zukunft der aufstrebenden Region Lausitz liegt allen Beteiligten sehr am Herzen. Das geht natürlich nicht ohne die nötige Wärmewende, wie sie jetzt von den drei beteiligten Stadtwerken entwickelt wird. Die Transformationsstudie legt ihr Hauptaugenmerk auf ein klimaneutrales Modell mit maximaler Versorgungssicherheit bei gleichzeitiger Bezahlbarkeit der Wärmeversorgung für den Endkunden. Natürlich verlieren die Stadtwerke dabei auch den eigenen Anspruch der wirtschaftlichen Tragbarkeit nicht aus den Augen. So ist es möglich, ein wirklich nachhaltiges und zukunftsfähiges Modell zu entwickeln. Dadurch kann die Zukunft der Fernwärme und der Stadtwerke sichergestellt werden. Gerade Spartenstadtwerke wählen in der Regel diesen Ansatz. Der Gesamtumfang dieses Projekts stellt bereits heute die Weichen für 2045, denn durch die umfangreiche Analyse werden die Voraussetzungen geschaffen, wirklich zukunftssichere Investitionsentscheidungen zu treffen und diese auch zu realisieren.
Ein gründlicher Vorlauf für umfassende Entscheidungen
Warum wurde hier nicht schon viel früher gehandelt? Hinsichtlich der Wichtigkeit kann die Entscheidung nicht ohne gründliche Analyse der Ist-Situation und des gewünschten Zustands getroffen werden. Aktuell sind Ausbau, Modernisierung und die Weiternutzung von Wärmenetzen mit hohen Infrastrukturkosten verbunden. Das Investitionsrisiko ist hier nicht unerheblich. Betrachtet man das Ganze rein ökonomisch, ist die Abkehr von fossilen Wärmequellen oft nicht konkurrenzfähig. Angesichts des Klimawandels und der Klimaziele der EU ist der Druck, den Spagat aus regenerativer und gleichzeitig bezahlbarer Wärme zu meistern, spürbar.
Förderprogramm Stark: Unterstützung für das Transformationsprojekt
Die drei Stadtwerke sind daher froh, das Förderprogramm Stark als Teilbaustein des Strukturstärkungsgesetzes für die Anlauffinanzierung des Projekts gewonnen zu haben. Die Ergebnisse aus den durchgeführten Projekt-Workshops und öffentlichen Präsentationen sollen Interessierten zur Verfügung gestellt werden.